Ach senliches leiden

Ach senliches leiden
meiden neyden schaiden das tut we
besser wer versunken jn dem see
zart minnikliches weib
dem leib mich schreibt und treibt gen josophat
hertz mut syn gedanck ist worden mat
es schaidt der tod
ob mir dem gnad nicht hellfen wil
auss grosser not
mein angst ich dir verhil
dem mundlin rot
hat mir so schier mein gier erwecket vil
des wart ich genaden an dem zyl

Mein hertz jn jamer vicht
erbricht bericht und slicht den kummer jo
frow schidlicher freuntschafft wart ich so
recht ais der delephin
werm jn der syn furt hin zu wages grund
vor dem sturm und damach wirt enzunt
von sunnen glast
die jm erkückt ail sein gemüt
hertz lieb halt vast
durch all dem weiplich güt
lass deinen gast
nicht sterben serben werben in unfrüt
jn ellenden pein ich tob und wüt.

Mein houbt das ist beklait
mit waffen slauffen straffen die natur
das mich twingt ein stund fiir tausent ur
wenn ich mein laid betracht
die nacht so wacht mein macht mit klainer krafft
und ich freuden gantz wird sigehaft
mich nyemand tröst
und ist mein leiden sicher gross
mein hertz das wirt geröscht
mit manchem seufften stoss
ach we wann wirt erlöst
mein trauren tauren lauren negt und pösst
da mit ich der synn wird gar emblösst.



Wach auff, mein hort!

Wach auff, mein hort! es leucht dort her
von orient der liechte Tag.
Plick durch die praw, ver nim denglanz,
wie gar vein plaw des himels kranz
sich mengt durch graw von rechter schanz!
Ich fürcht ain kurzlich tagen.

"Ich klag das mort, des ich nicht ger:
man hört die voglin in dem hag
mit hellem schal erklingen schon.
O nachtigal, dem spaher don
mir pringet qual, des ich nicht lon.
unweiplich muess ici klagen.”

 Mit urlaub vort! deins herzen sper
mich wunt, seit ich nicht pleiben mag.
Schidliche flot mir trauren pringt,
dem mündlin rot mich senlich zwingt,
der pitter tot mich minder dringt.
Darumb muess ich verzagen.



Der Mai mit lieber zal

Der mai mit lieber zal
Die erd bedecket überal,
 Puhel, eben, berg und tal.
 Auss süssen voglin schal.
Erklingen, singen hohen hal,
Galander, lerchen, droschel, die nachtigal.
Der gauch fleucht hinden hin nach
Zu grossem ungemach.

Klainen vogel in gogel reich.
Höret, wie er sprach:
"cu cu, cu cu, cu cu,
Den zins gib mit,
I Den wil ich han Von dir,
Der hunger macht lunger
Mit den magen schir."
Ach ellend! nu wellent
Sol ich?"Sso sprach das klaine Vich.
Küngel, zeisel, mais, lerch, nu komen wir singen:
Oci und tu ich tu ich tu ich tu ich,
oci oci oci oci oci oci,
Fi fideli fideli fideli fi,
Ci cieriri ci ci cieriri,
Ci ci ciwigk cidiwigk fici fici.
So sang der gauch neur: kawa wa cu cu.

Raco, so sprach der rab:
"Zwat ich sing ouch wol
Vol mùss ich sein,
Das singen mein,
Scheub ein! herein! vol sein!"
Liri Liri,Liri Liri Liri Liri lon
So sang die lerch, so sang die lerch, so sang die lerch.
 Ich sing hel ain droschelin,
ich sing hel ain droschelin,
ich sing hel ain dnoschelin,
Das in dem wald etklinget.
Ir lierent, zierent
Gracket und wacket
Hin und her
Recht als unser  pfarrer.
Zidiwick zidiwick zidiwick
Zificigo zificigo zificigo nachtigall,
Dieselb mit irem gesangk behub den gral.


NA HUSS SPRACH DER MICHEL VON WOLKENSTAIN

Nu huss sprach der Michel Von Wolkenstain
so hetzen wir sprach Oswalt von Wolkenstain
za hürss sprach her Lienhart von Wolkenstain
sy müssen alle fliehen von greiffenstain geleich

Do hub sich ain gestöber auss der glüt
all nyder jn die köfel das es alles blüt
bantzer und armbrost darzu die eysenhùt
die liessens uns zu letze do wurd wir freuden reich

Die handwerch und hütten und ander ir gezelt
das ward zu ainer aschen jn dem obern veld
ich hör wer übel leihe das sey arn böser gelt
also weil wir bezalen hertzog friderich

Schalmützen schalmeussen nyemand schied
das geschah vorm raubenstain jnn dem ried
das mangem ward gezogen ain spann lange nyet
von ainem pfeil geflogen durch armberost gebiett

Gepawren von sant jörgen die gantz gemaine
die hetten uns gesworen falsch unraine
do komen gut gesellen von Raubenstaine
got grüss ew nachgepawern ewr trew ist klaine

Ain werffen und ein schiessen ain gross geprewss
hub sich an verdriessen glöggel dich und seuss
nu rür dich gut hofeman gewynn oder fleuss
ouch ward daselbs besenget vil dächer unde meuss

Die botzner der ritten und die von Meran
häfning der melten die zugen oben hran
sertner senesyer die fraidige man
die wolten uns vergernen do komen wir der von



Her wiert uns dürstet

Her wiert uns dürstet also sere
trag aufwein trag aufwein trag auf wein
Das dir got dem laid verkere
pring her wein pring her wein pring her wein
Und dir dein sälden mere
nu schenck ein nu schenck ein nu schenck eyn

Gretel wiltu sein mein treutel
so sprich sprichs so sprich sprichs so sprich sprichs
Ja koufst du mir einen beutel
leicht tun ichs leicht tun ichs leicht tun ichs
Und reyss mir nit das heutel
newr stich stichs newr stich stichs newr stich stichs

Sym Jensel wiltus mit mir tantzen
so kom auch so kom auch so kom auch
Böckisch well wir umbhin rantzen
Jans fit strauch Jans nit strauch Jans nit strauch
Und schon mir meiner schrantzen
dauch schon dauch dauch nach dauch dauch Jensel dauch

Pfeiff auff Haintzel Lippel snäggel
frisch frow fry frisch frow fry frisch frow fry
Zwayt ew rurt ew snurra bäggel
Jans Lutzey Cuntz Kathrey Bentz Clarey
spring kelbrisch durta Jäckel
iu hayg hayg ju hayg hayg ju hayg hayg

Hin get der raye seusa möstel
nu reckt an nu reckt an nu reckt an
gumpp auf Hainreich noch ein jösstel
rùr biderbman rLir biderbman rLir biderbman
metz diemut döwt das kösstel
dran dran dran dran dran dran dran dran dran

Nu fudert ew man ysst im dorffe
nempt kain weyl nempt kain weyl nempt kain weyl
nachin Cunrat fauler thschorffe
du lempeyl du lempeyl du lempeyl
lug umb dich ais ein orffe
eyl held eyl eyl held eyl eyl eyl eyl
 
 



RETOUR